Dorfführung Großaspach
Treffpunkt der Dorfführung in Großaspach war vor der Julianakirche. In der herbstlich geschmückten Kirche erfuhren die Teilnehmer, dass das heutige Aussehen der Kirche von einem Umbau des Innenraums in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts stammt. Die ursprüngliche kleine, mittelalterliche Kirche wurde bei dem großen Brand 1693 zerstört und 1698 baute man sie doppelt so groß wieder auf. An die mittelalterliche Kirche erinnern nur noch ein romanisches und ein gotisches Fenster. Mit der Kirche wurde 1698 auch das Pfarrhaus von der Familie Sturmfeder wieder aufgebaut, was durch das Wappen der Sturmfeder und die Initialen über der Eingangstür bezeugt ist.
Die erste Erwähnung des Ortes Großaspach war 1388 als die Grafen von Löwenstein den Ort an die Familie Sturmfeder verkaufte. Es gab schon frühere Erwähnungen eines Ortes namens Asbach, doch wurde nicht zwischen Klein- und Großaspach unterschieden.
Swigger von Sturmfeder verkaufte 1442 die Hälfte des Ortes an Ulrich von Württemberg. Seitdem gab es bis ins 18. Jahrhundert zwei Schultheißen in Großaspach.
Auf dem Weg zum nächsten Punkt hat Herr Dr. Trefz erklärt, dass Großaspach an einer Kreuzung wichtiger alter Straßen liegt. Die Straßen nach Schwäbisch Hall, Ludwigsburg und Heilbronn trafen hier aufeinander. Was dazu führte, dass es eine große Zahl von Gasthäusern in der Ortsmitte gab.
Doch zuerst ging es in den Freihof. Das war ein Gutshof einer kleinadeligen Familie, die von Steuern und Abgaben befreit war und dafür Bettlern und Armen für 24 Stunden Obdach und Verpflegung bieten musste.
Natürlich hat Herr Dr. Trefz auch über Conrad Weiser gesprochen. Er hat gemeint, dass Besucher aus den USA immer ganz enttäuscht sind, wenn sie das Geburtshaus des berühmten Mannes nicht sehen können, weil es nicht in Großaspach steht. Auch das ehemalige Wohnhaus der Familie ist nicht bekannt.
Danach wurden vor allem die vielen Gaststätten des Ortes erklärt. Dort, wo heute das Feuerwehrgerätehaus steht, stand das Gasthaus Sonne mit dem legendären Keller namens U-Boot.
Der Löwen stand noch bis vor wenigen Jahren und war Gaststätte mit Metzgerei. Dort wo heute die Apotheke ist, war das Gasthaus Rössle mit seiner Umspannstation für Fuhrwerke. Neben dem Klöpferbach gab es eine Schankwirtschaft mit Gerberei, der Adler steht zumindest noch. Den Ochsen gibt es nicht mehr, aber die zugehörige Metzgerei sehr wohl. Das Lamm war schon in früheren Zeiten eine renommierte Gaststätte. In den 50er Jahren traf sich hier die Hautvolee aus Backnang und auch der Bundespräsident Heuss war öfter zu Gast.
Zum Schluß wurde noch der Schuppen des ehemaligen Jugendzentrums angeschaut und so manche Teilnehmerin schwelgte in Erinnerungen, die dann in der Traube noch vertieft werden konnten.
Mehr Bilder in der Galerie